Die Geschichte
der manntragenden Luftfahrt

Eine geschichtliche Betrachtung

Die besten Flieger stammen aus der Natur - aber die Art und Effizienz der Fortbewegung von Vögeln und Insekten ist bis heute technisch unerreicht. So ist es auch noch keinem Menschen gelungen, sich mit einem Schwingflügel-Flugzeug in die Lüfte zu erheben. Ebenso konnten die Flugleistungen etwa einer Libelle im Verhältnis zu Größe und Gewicht bisher nicht annähernd erreicht werden,obwohl es erste erfolgreiche Versuche mit nach dem Ornithopterprinzip gebauten Kleindrohnen gibt (z.B. DelFly der TU Delft).

Nichts ist schwieriger für den Menschen als zu fliegen. Und so trachtet er gerade deshalb seit Urzeiten danach, es den Vögeln gleichzutun, baute Geräte, die ihn in die Luft erheben sollte. Bis es jedoch so weit war, daß Otto Lilienthal den ersten vom Menschen kontrollierten Flug im Jahre 1891 vollbrachte, waren es lange Zeiten der mehr oder weniger erfolgreichen Versuche. Die folgenden Beschreibungen sind ein kleiner Auszug aus der " Luftfahrtgeschichte" und sollen nur einen Überblick über deren Entwicklung geben.


Der Flug des Ikaros

Daidalos ; sagenhafter griechischer Baumeister, baute für König Minos auf Kreta das Labyrinth. König Minos wollte ihn danach nicht freigeben, weil er Ariadne den Hinweis gegeben hatte, der später Theseus nach seinem Kampf gegen Minotauros zugute kommen sollte: Theseus bediente sich nähmlich eines abgewickelten Garnknäuls , um das Labyrinth wieder zu verlassen. Zusammen mit seinem Sohn Ikaros wurde er deswegen von Minos in das von ihm selbst errichtete Labyrinth gesperrt. Gefangen baute Daidalos aus Federn von Vögel und dem Wachs der Kerzen Flügel für sich und seinen Sohn Ikaros und flog mit ihm davon. Trotz der Warnung seines Vaters stieg Ikaros zu hoch und kam der Sonne zu nahe. Das Wachs zwischen seinen Flügeln schmolz, er stüzte ins Meer und ertrank. Aufgrund dessen wird es das " Ikarisches Meer" genannt.



Links eine Zeichnung und rechts ein Gemälde von Daidalos und Ikaros



Leonardo da Vinci


In der Renaissance ( als Kernzeitraum gilt das 15. und 16. Jahrhundert) entwarf Leonardo da Vinci verschiedene Flugzeuge, darunter auch den ersten "Helicopter". Keines der Modelle wäre zwar flugtauglich gewesen, aber die kreativen Ansätze und insbesondere die ingenieur-wissenschaftliche Methodik hatten Pionierwert, wobei da Vinci mit seinen Gedanken zur Luftfahrt "der Zeit weit voraus" war. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden da Vincis Entwürfe wiederentdeckt, hatten aber wohl keinen bahnbrechenden Einfluss auf die Entwicklung der ersten Flugzeuge.

"Es wird seinen ersten Flug nehmen der große Vogel von Rücken des Hügels aus, dass Universum mit Verblüffung, alle Schriften mit seinem Ruhm füllen. Und ewige Glorie dem Ort, wo er geboren ward". von 1497 Lonardo da Vinci



Links die Zeichnung von da Vinci`s Flugopjekt und rechts ein Zeichnung seines Helicopters



Der Schneider von Ulm

Albrecht Ludwig Berblinger, "Der Schneider von Ulm". Geboren am 24.6.1770, † 28.1.1825. Begann eine Schneiderlehre und machte mit 21 Jahren seinen Meister. Sein eigentliches Interesse aber galt der Mechanik. So entwickelte Berblinger 1808 die erste Beinprothese mit Gelenk. Leider jedoch zeigt sich der bayerische König (Ulm gehörte 1802 bis 1810 zu Bayern) wenig interessiert und so wurde die Erfindung nicht authorisiert. Mehr Interesse zeigte 1811 der württembergische König Friedrich I. Allerdings ging es hier nun nicht um eine Beinprothese, sondern um einen Flugversuch.

Berblinger hatte sich nämlich mittlerweile in den Traum vom Fliegen verbissen und in einigen kleinen Versuchen das Gleitfliegen auch geschafft. Am 31. Mai 1811 versuchte Berblinger in Anwesenheit des Königs von der Adlerbastei aus über die Donau zu fliegen. Es mißlang, da über der kalten Donau die Thermik fehlte, wie man es heute erklärt. (1986 wurde es dann mit einem dem Original nachgebauten Flugapparat bewiesen: Berblingers Fluggerät konnte fliegen). Albrecht Ludwig Berblinger schließlich erntete Hohn und Spott, der seinen beruflichen und gesellschaftlichen Absturz bedeutete. Nach einigen gescheiterten Versuchen als Schneider wieder Fuß zu fassen, starb Albrecht Ludwig Berblinger schließlich am 28. Januar 1825 im Alter von 58 Jahren in einem Hospital an Abzehrung. Seine letzte Ruhestätte, ein Armengrab, ist unbekannt.




Oben der Flug-Versuch von Berblinger und unten die Erinnerungstafel an der Donau in Ulm


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Sir George Cayley, 6. Baronet


(* 27. Dezember 1773 in Scarborough, Yorkshire; † 15. Dezember 1857 in Brompton), auch "Erfinder der Wissenschaft des Fluges" oder moderner "Vater der Aeronautik" genannt. Er baute das erste Segelflugzeug der Welt bereits 1852. Er bewies aufgrund intensiver Studien, gegen den Glauben vieler, dass es dem Mensch unmöglich ist, mit einem Paar "angeschnallter Flügel" aus eigener Muskelkraft zu fliegen. Eine von ihm 1799 über dieses Thema verfasste Abhandlung hatte großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Fliegerei. Auch auf seine Erkenntnisse haben die Gebrüder Wright Orville und Wilbur einen (anderen) Teil ihrer Arbeit aufgebaut.

1804 begann Cayley große Gleiter zu bauen, die bereits große Ähnlichkeiten zu heutigen Gleitern aufwiesen. Die Gleiter waren Eindecker mit großen Vordertragflächen und kleineren Hecktragflächen sowie horizontalen Stabilisatoren. Die Gleiter probierte er erfolgreich mit Tieren als Besatzung aus.Ende Juni 1852 oder Anfang Juli 1853 soll er seinen Kutscher überzeugt haben, sich als Pilot (oder wohl eher: Ballast) zur Verfügung zu stellen. Der Gleiter soll auf einen Berg in Brompton geschleppt worden sein, von wo er dann, mit dem Kutscher an Bord, von mehrere Arbeitern den Berg hinabgeschoben wurde, bis er abhob und nach einem rund 130 m weiten Flug sicher auf einer Wiese landete. Der Legende nach soll der völlig verängstigte Kutscher noch an Ort und Stelle gekündigt haben. Dies wäre dann der erste überlieferte erfolgreiche bemannte Segelflug gewesen, bereits rund 40 Jahre vor Otto Lilienthal.



Governable Parachute



Otto Lilienthal


Der Flugpionier Otto Lilienthal (geboren 23. Mai 1848 in Anklam, †10. August 1896). Er führte seit 1891 erfolgreiche Gleitflüge nach dem Prinzip "schwerer als Luft" durch und unterschied sich von zahlreichen Vorläufern dadurch, dass er nicht einen einzigen Flug versuchte, sondern nach ausführlichen theoretischen und praktischen Vorarbeiten deutlich über 1.000 mal gesegelt ist. Die aerodynamische Formgebung seiner Tragflügel erprobte er auf seinem "Rundlaufapparat", der von der Funktion her ein Vorgänger der modernen Windkanäle war. Seine Grundlagenforschung brachten das Flugwesen entscheidend weiter. Er strarb durch einen Flugzeugabsturz 1896 in Berlin.



Links im Bild der "Derwitzer Apparat 1891" und rechts eine Zeichnung


Links der Nachbau des Gleiters im Dresdener Verkehrsmuseeum, rechts ein Modell des Gleiters (Vogelflug).



Karl Jatho


Er war ein deutscher Flugpionier und der erste Mensch, der nachweislich einen motorisierten Flug erfolgreich durchführte. Am 18. August 1903, vier Monate vor dem ersten - gesteuerten - Motorflug der Gebrüder Wright, führte er einen ungesteuerten Motorflug in der Vahrenwalder Heide bei Hannover durch, der "von vier Augenzeugen notariell bestätigt" wurde.



Der Doppeldecker von Jatho im linken Bild und rechts der Motorgleiter Typ 2 mit Jatho am Steuer


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Brüder Wright


Die herausragende Leistung der Brüder Orville und Wilbur Wright bestand darin, als erste ein Flugzeug gebaut zu haben, mit dem ein erfolgreicher, andauernder, gesteuerter Motorflug möglich war, und diesen Motorflug am 17. Dezember 1903 auch durchgeführt zu haben. Darüber hinaus haben sie ihre Flüge genauestens dokumentiert und innerhalb kurzer Zeit in weiteren Flügen die Tauglichkeit ihres Flugzeuges zweifelsfrei bewiesen. Von herausragender Bedeutung ist, dass Orville Wright bereits 1904 mit dem Wright Flyer einen gesteuerten Vollkreis fliegen konnte.



Der Wright Flyer "Kitty Hawk" als Zeichnung links und rechts ein Foto der Kitty Hawk



Alberto Santos Dumont


Der erste Motorflieger Europas war wohl der in Paris lebende Brasilianer Alberto Santos-Dumont. Sein erster Versuch, ein Luftfahrzeug zu motorisieren, war mit der Anbringung eines 1,75 PS leistenden Motor an einen Gasballon, wobei sich dieser Antrieb als zu schwach erwies. Am 12. November 1906 flog er mit der " 14-bis" den ersten öffentlichen und offiziellen Motorflug ohne Katapultsystem und ohne Gegenwind über 100 meter weit. Seine 1907 bis 1909 gebauten Eindecker (5 Meter Spannweite) waren Vorläufer des Leichtflugzeuges. Im September des Jahres 1909 entwarf und flog Alberto Santos-Dumont die Demoiselle, das erste Leichtbau-Sportflugzeug der Welt. Er flog im gleichen Monat einen Geschwindigkeitsrekord von 55,8 mph (18 km in 16 Minuten, entsprechend ca. 67 km/h).



Der Gasballon mit dem "Kastenfluggerät 14-bis" im linken Bild und rechts die "14-bis" beim Alleine-Flug



Hans Grade


(* 17. Mai 1879 in Köslin; † 22. Oktober 1946 in Borkheide) war ein deutscher Maschinenbauer, Unternehmer und Flugpionier. Er war der erste deutsche Motorflieger im Sinne des Lanz-Preises der Lüfte war Hans Grade, der mit seinem Eindecker Libelle am 30. Oktober 1909 diesen Preis gewann. Bereits 1908 hatte er mit einem Dreidecker seine ersten erfolgreichen Flüge unternommen. Die Libelle wurde von ihm in Serie gebaut und diente vielen der ersten deutschen Piloten als Schulflugzeug. August Euler erwarb 1908 die Lizenz für den Nachbau des französischen Flugzeugtyps Voisin-Doppeldecker und begann die Serienfertigung. Euler und Grade erhielten 1910 die ersten deutschen Flugzeugführerpatente.



Hans Grade während des Fluges und am Boden in seiner " Libelle"



Armand und Henri Dufaux


Armand Dufaux (* 13. Januar 1883 in Paris; † 17. Juli 1941 in Genf) war ein französisch-schweizerischer Luftfahrtpionier, Erfinder und Konstrukteur. Am 28. August 1910 flog er mit seiner Dufaux 4 von Noville/St. Gingolph rund 66 Kilometer über den Genfersee nach Genf und gewann damit einen von Perrot Duval 1909 ausgeschriebenen Preis. Mit seinem Bruder Henri konstruierten sie einen Helikopter, der am 24. Februar 1904 zum Patent angemeldet und am 14. April 1905 erstmals öffentlich vorgeführt wurde.



Links die Seitenansicht der "Dufaux 4" und rechts der Helicopter von 1909


Foto der " Dufaux 4" mit der er den Preis gewann



Hubert Latham


geb.am 10 .01.1883 , † 25.06.1912 (im alter von 29), Latham war ein englischer Flugpionier, ein wohlhabender Sportsmann und Großwildjäger. Seine Familie, Mutter Seits, waren Banker und sein Großvaters Familie waren Englische Traders und Banker. Am 19.July 1909 schrieb der Herausgeber der " Daily Mail" einen Preis über 1000 engl.Pfund aus, für den Gewinner des Fluges über den Ärmelkanal. Hubert Latham war der Erste Flieger der es mit der " Antoinette IV " versuchte, er scheiterte denn er mußte im Kanal wassern. Als Latham später wieder starten wollte, kam schon die Nachricht von der Landung Bleriots in Dover. Latham probierte es dennoch aber er scheiterte wieder. Später wird er sich noch mit großartigen Flügen in der Geschichte verewigen. 1912 kehrte er von der Großwildjagt im Belgisch-Kongo nicht mehr zurück. Sein Tod blieb Rätzelhaft.



Die " Antoinette IV" im Original-Foto links und rechts ein Bild


Foto der " Dufaux 4" mit der er den Preis gewann



Louis Blériot


Am 25. Juli 1909 überquerte Louis Blériot mit seinem Eindecker" Blériot- XI" als erster mit einem Flugzeug den Ärmelkanal und gewann damit die 1000 engl.Pfund. Er startete um 4:40 und landete um 5:17 ziemlich hart auf einer Wiese neben dem Schloß von Dover. Sein Flug von Calais nach Dover dauerte 37 Minuten bei einer durchschnittlichen Flughöhe von 100 Metern. Blériot konnte somit den von der englischen Zeitung Daily Mail für die erste Kanalüberquerung ausgelobten Geldpreis entgegen nehmen. Mit der Blériot XI wurde ihr Konstrukteur "Vater der modernen Eindecker". Der Erfolg der Maschine machte ihn zum ersten kommerziellen Flugzeughersteller.



Ein Foto der "Blériot- XI " im linken Bild und rechts ein Nachbau


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Igo Etrich


Igo Etrich wurde am 25. Dezember 1879 in Oberaltstadt bei Trautenau (ostböhmische Kreisstadt) geboren. Nach dem unglücklichen Ende des deutschen Flugpioniers Otto von Lilienthal erwarb Etrichs Vater Ignaz die Patente und einige Modelle aus dem Nachlaß. Dies ermöglichte dem Sohn Igo die Fortsetzung und den Ausbau der Lilienthal'schen Forschungen. Die im Jahr 1909 entwickelte "Etrich Taube" war eines der ersten in größerer Stückzahl gebauten Motorflugzeuge. Sie hatte bis in den Ersten Weltkrieg hinein auch Bedeutung als Militärflugzeug. Sie wurde 1909 von dem österreichischen Flugpionier Igo Etrich in Zusammenarbeit mit dem späteren Piloten Karl Illner entwickelt. Der Erstflug von Wien nach Horn und zurück fand am 30. Juli 1909 statt. Das Flugzeug wurde später von den Rumpler-Werken in Deutschland in Lizenz unter dem Namen Rumpler Taube gebaut. Die Rumpler-Werke stellten aber nach kurzer Zeit die Lizenzzahlungen ein. Igo Etrich erwog eine Klage, die er aber wegen der zu erwarteten Länge des Verfahrens und des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges fallen ließ. Er gab das Baumuster frei und mehr als 40 Firmen fertigten Varianten dieses Typs unter eigenem Namen.



Eine Zeichnung von der " Rumpler-Taube" ( Etrich-Taube) im Bild links und im Flug rechts

Original-Nachbau der Etrich-Taube



Louis Charles Breguet


(* 2. Januar 1880 in Paris; † 4. Mai 1955 in Paris) war ein französischer Flugzeugkonstrukteur und ein Mitbegründer der Fluggesellschaft Air France. 1907 bauten Louis Bréguet und Jaques Bréguet unter der Mitwirkung von Charles Richet den Quadrocopter "Bréguet-Richet Nr. 1". Der Hubschrauber hob mit einer Person ca. 1,5 m vom Boden ab. Die Flugeigenschaften waren allerdings so instabil, dass die Maschine von vier Mann an den Auslegern gesichert werden musste. Der erste Hubschrauberflug war also ein Fesselflug. Paul Cornu entwickelte den weltweit ersten bemannten freifliegenden Hubschrauber, "fliegendes Fahrrad" genannt. Bei dem Erstflug am 13. November 1907 in Lisieux, Calvados, Frankreich erreichte er eine Höhe von etwa 30 cm und 20 Sekunden Flugzeit. Der erste Verbundhubschrauber war 1908 der "Bréguet-Richet Nr. 2". Er erreichte eine Flughöhe von ca. 4,5 m und eine Flugstrecke von ca. 20 m. Zu wirklich brauchbaren Hubschrauberkonstruktionen kam es erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, so 1933 der Gyroplane-Laboratoire. In der Zwischenzeit wurden Konstruktionsmerkmale entwickelt, die heute noch Bedeutung haben, wie Tandemrotor, koaxiale Rotoranordnung oder Heckrotor zum Ausgleich des Drehmoments.



Links eine Zeichnung des "Bréguet-Richet Nr. 1" und rechts ein Foto aus dieser Zeit

Hier der Nachfolger, die "Bréguet-Richet Nr.2"



Paul Cornu


(* 1881 in Glos-la-Ferrière, Département Orne, Frankreich; † 6. Juni 1944 in Lisieux) war ein französischer Ingenieur, der eigentlich Fahrräder herstellte. Cornu entwickelte den weltweit ersten bemannten Hubschrauber, fliegendes Fahrrad genannt. Bei dem Erstflug am 13. November 1907 in Lisieux, Calvados, Frankreich erreichte er eine Höhe von etwa 30 cm und 20 Sekunden Flugzeit. Der 260 kg schwere Hubschrauber wurde dabei von einem 24 PS Antoinette V8-Ottomotor angetrieben, der über eine zentrale Achse mittels Riemen zwei gegenläufige Drehflügel antrieb. Diese Bauweise, bei der sich die Drehmomente der beiden Rotoren ausgleichen, wurde später als Tandem-Konfiguration bei einer Reihe von Hubschraubern eingesetzt. Das fliegende Fahrrad erwies sich jedoch als nicht steuerbar und so wurde es nach ein paar Flügen aufgegeben. Zuvor hatte es ein weiterer französischer Hubschrauber, die Bréguet-Richet I, geschafft, durch ihre eigene Leistung abzuheben - da sie aber von Männern am Boden in Position gehalten wurde, gilt Cornus Flug als erster freier Flug eines Hubschraubers. Cornu starb am 6. Juni 1944, als sein Haus während der Bombardierung zur Landung in der Normandie, der Operation Overlord, zerstört wurde.



Das " Fliegende Rad" von Paul Cornu


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Die Aerodynamik

Ludwig Prandtl


Ludwig Prandtl (oben im Bild, von *1875 - +1953) gilt heute als einer der maßgeblichen Gründerväter der institutionalisierten Luftfahrtforschung. Mit der Gründung der Modellversuchsanstalt für Aerodynamik der Motorluftschiff-Studiengesellschaft, der späteren Aerodynamischen Versuchsanstalt, AVA, einer Vorgänger-gesellschaft des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), hat er 1907 in Göttingen den Grundstein für die moderne Strömungsforschung in der Luft- und Raumfahrt gelegt. Er gilt als "Vater der Aerodynamik" und Begründer der modernen Strömungslehre. Die Flug-begeisterung wuchs schnell in den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts. Dieses führte im Jahr 1907 zur Gründung der Modellversuchsanstalt der Motorluftschiff-Studiengesellschaft, M.St.G., der späteren Aerodynamischen Versuchsanstalt, AVA, die Ludwig Prandtl in den Jahren von 1907 bis 1937 leitete. Von 1938 bis 1945 hatte Ludwig Prandtl den Vorsitz des Vorstandes der AVA inne.



Links eine "anliegende" Stömung ( Grenzschicht) und im Bild rechts ein Strömungs-"Abriss" (aus 1941)


Im Windkanal ein Eindecker "DFS194" links und rechts die Umströmung eines Profils (aus 1938)



Legendäre Piloten

Manfred Freiherr von Richthofen


* 2.Mai 1892 ,+ 21.April 1918 Mit 11 Jahren kam er zur Kadettenschule, anschließend in die Militärakademie sowie auf die Kriegsakademie in Berlin-Lichterfelde. Im April 1911 zugeteilt zum 1.Kavallerie-Regiment Ulanen des Kaisers Alexander III. Wurde 1912 zum Leutnant befördert und bekam schon am 23.Sept.1914, nicht mal zwei Monate nach Kriegsausbruch, dass Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Im Mai 1915 meldete er sich zur Fliegertruppe, wo er als Beobachter ausgebildet wurde. Im Frühjahr 1916 sitzt er bereits am Steuer eines Zweisitzers. Dann holt Ihn Oswald Boelcke in die Jagdstaffel 2 und am 17.September gelingt Richthofen der erste anerkannte Luftsieg gegen das britische "Royal Flying Corps". Nach dem Tot von seinem Lehrmeister Boelcke übernimmt er das Kommando und am 16.Januar 1917 erhält er nach 16 Luftsiegen den " Pour le Me`rite" auch der Blaue Max genannt, nach dem 1916 gefallenen Flieger Max Immelmann. Am 22. März wird Richthofen zum Oberleutnant befördert und erziehlt mit seinem Jagdgeschwader 11 nennenswerte Luftsiege. Ab Juni 1917 werden einzelne Staffeln zum Jaggeschwader 1 zusammengefasst und im Juli 1917 wird er beim Luftkampf am Kopf getroffen und muß ins Lazarett. Nach seiner Genesung verliert er bei Luftkämpfen viele Fliegerkameraden aber er erringt im April 1918 seinen 80. Luftsieg. Mittlerweile ist er bei den Gegnern sehr bekannt und gefürchtet, er wird mit dem Namen "Le Diable Rouge" ( Der Rote Teufel) von den Franzosen und "Red Baron" von den Briten benannt. Am 21. April 1918 wird Richthofen tödlich getroffen und stürzt ab. Es ist bis heute umstritten ob er bei einem Luftkampf oder von einem, auf dem Boden befindlichen MG getroffen wurde. Das Jagdgeschwader 1 "Richthofen" wurde im 2.Weltkrieg zum JG 2 und nach dem Krieg, ab 1961 bis heute, trägt das JG 71 den Traitionsnamen Richthofen bei der Bundes-Luftwaffe.



Lothar und Manfred von Richthofen


JASTA 11 Richthofen vor dem Albatross D III



Charles Augustus Lindbergh, Jr.


(geb. 4. Februar 1902, USA; † 26. August 1974, Hawaii)

Ab 1926 beschäftigte er sich mit der Idee des Non-Stop-Flugs von New York nach Paris. Im Mai 1919 hatte Raymond Orteig - ein in Frankreich geborener Amerikaner, der es vom Busschaffner zum wohlhabenden Hotelbesitzer gebracht hatte - einen Preis über 25.000 US-Dollar für den ersten Non-Stop-Flug zwischen den beiden Städten, egal in welcher Richtung, ausgesetzt. Einige Piloten waren bereits an dieser Aufgabe gescheitert. Lindbergh kontaktierte den ziemlich unbekannten Flugzeughersteller Ryan Airlines in San Diego und fragte an, ob Ryan eine einmotorige Maschine für diese Strecke bauen könne. Ryan nahm die Herausforderung an, und bereits am 28. April 1927 war das Flugzeug nach nur zwei Monaten Entwicklungs- und Bauzeit fertig. Die Maschine wurde Spirit of St. Louis getauft. Schon die Überführung des Flugzeugs von Küste zu Küste geschah in Rekordzeit. Am 20. Mai 1927 um 7:54 Uhr schließlich startete Lindbergh vom Roosevelt-Flugplatz in New York zu seinem Alleinflug, dessen Strecke 5.808,5 km (3610 Meilen) betrug. Als engagierter Freimaurer trug er während des Flugs das Freimaurersymbol auf seiner Jacke als Glücksbringer, auch das Flugzeug trug das Freimaurersymbol seiner Loge. Aus Gewichtsgründen hatte Lindbergh zugunsten maximaler Treibstoffzuladung auf Funkgerät und Sextant verzichtet und war deshalb nur auf Karten und Kompass angewiesen. Größte Probleme bereiteten ihm ein Schneesturm bei Neufundland, das er nach New York und Nova Scotia überflog, sowie die Überwindung der Müdigkeit auf seinem Weg über Südirland und Südengland auf den europäischen Kontinent. Die Navigation gelang ihm allerdings besonders gut, denn als er die Küste von Irland erreichte, war er nur 5 km vom Kurs abgewichen. Es war dann für ihn relativ leicht, an der Küste von Irland und England entlang über den Ärmelkanal Frankreich zu erreichen. Paris schließlich fand Lindbergh durch die weithin sichtbare Citroën-Beleuchtung des Eiffelturms. Nach 33,5 Stunden landete er dann auf dem Flughafen Le Bourget in Paris unter dem Jubel einer begeisterten Menschenmenge und gewann damit das Preisgeld. Als "Flying Fool" (verrückter Flieger) von der Presse tituliert, fand zu seinen Ehren sogar eine Konfettiparade in New York statt - Lindbergh war ein Nationalheld geworden. Mehr auf seiner Internetseite: http://www.charleslindbergh.com/


Lindbergh vor der "Spirit" und das Freimaurer-Symbol


Bild der "Spirit of St.Louis"


Die Flugroute von Charles Lindbergh



Mehr über die "Geschichte der Luftfahrt" findet man unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Luftfahrt



An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die Modellfluggruppe Goldener Grund, von der dieser sehr schöne geschichtliche Überblick stammt!


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